Kaum hat man sich an etwas gewöhnt, schon muss man sich wieder auf Neues einstellen. Diesmal war es arg, denn Singapur macht einen so einen sauberen schon fast sterilen ersten Eindruck auf mich. Manchmal zuhause wünsche ich mir in einer sauberen Stadt zu wohnen, aber jetzt ist es mir unheimlich. Nach den ersten Schritten ums Hotel wirkt die Stadt auch Blutleer, sprich kaum Menschen unterwegs. Erste Niedergeschlagenheit macht sich breit: wer ist nur auf die Idee gekommen nach Singapur zu reisen, wo es doch in den anderen Ländern so schön war. Na ja, wird wohl schon.

Der zweite Tag beginnt schon etwas besser. Mein Hotel ist zentral gelegen und die Tipps von RD sind erste Sahne. Vielen Dank an dieser Stelle!



Mit dem SIA Hop-on Bus geht es durch die Stadt. Der Orientierungssinn wird geschärft und nebenbei merke ich wie ich die Stadt mit neuen Augen sehe und nicht mehr mit denen aus Bangkok. Und die Stadt beeindruckt mich. Spätestens beim Besuch des Botanischen Gartens bin ich hier richtig angekommen.
Als ich am Abend bei Weißbier und Brezn - das erste nach fünf Monaten! - den akuellen Spiegel lese, wird mir wieder klar, die Welt ist ein Dorf und ich nur einen Häuserblock von zuhause entfernt. Denn auf Seite 27 springt mir doch mein ehemaliger Mitbewohner Christian ins Auge. Voller Freude stürze ich mich in die Nacht und schlendere die komplette Orchard Road runter. Schliesslich ist Freitag abend und das Wochenende wartet auf mich. Ein gutes Gefühl.
Die Orchard Road kann man sich ungefähr so vorstellen: Man nehme alle Einkaufstrassen der deutschen Großstädte zusammen und multipliziere sie mit sich selbst. Ich schätze, dass diese Strasse an einem guten Tag so viel umsetzt, wie Kambodscha in einem Jahr. Malls neben Shopping Centern und dazwischen all die Mega-Hotelketten dieser Welt. Konsum pur und vom Feinsten. Oder: die spinnen die Singapurianer!

Am schlimmsten ist jedoch das Angebot in den unzähligen Food Courts und Hawker Centern. Die schiere Unmenge an verschiedensten Gerichten machen mich ganz schön fertig. Ich habe mich hier schnell daran gewöhnt nur noch einmal am Tag zu essen und zwar durchgehend ;-)

Ganz nebenbei kann man hier auch tierisch gute Freundschaften schliessen :-)



Nun bin ich auf meine vorletzte Station gespannt: Hong Kong!