Samstag, 3. Oktober 2009
2. Anlauf oder Greyhound Bus Intimacy
Frohen Mutes gings in die zweite Runde am Frankfurter Flughafen. Nach Auskunft von Thai (Fluggesellschaft) ging es bereits um 11 Uhr zum Check-In. Schliesslich sollte die Maschine repariert oder ein Ersatz bereits um 14 Uhr mit uns abheben.
Auf einmal hatte ich ein Déjà-Vue: ich befand mich an gleicher Stelle wie am Tag zuvor in der Schlange vor dem Check-In Schalter! Man nahm's locker und witzelte, doch langsam kam die Gewissheit, dass auch heute nicht viel gehen wird. Schnell machte die Runde, dass die Bild-Zeitung von dem Unfall berichtet hatte und wir laut Artikel doch alle mit dem Abendflug gegekommen seien. Das sorgte für Unmut. Alle Bemühungen halfen nichts, denn kein Thai Verantwortlicher stellte sich der Menge. Man schwieg und lächelte.
Einige hässliche Szenen spielten sich ab, aber was halfs. Ruhe bewahren war die Devise. Nach und nach lichteten sich die Reihen, denn die Reisenden übten Druck auf ihre Reiseveranstalter aus um auf andere Ziele und Fluglinien auszuweichen. Thai buchte natürlich auch auf andere Airlines um, aber das führte für einige zu kleineren Weltreisen (via Paris, oder Kopenhagen oder sogar Seoul) um nach Bangkok zu gelangen.
Das Gute an der Sache war, man kam sich näher. Überall bildeten kleine Gruppe, die über alles mögliche ins Plaudern kamen. So lernte ich auch Sao und Raphaël kennen. Eine sehr freundliche ältere Dame aus Amerika nannte es die "Greyhound Bus Intimacy": Die Intimität, die sich aus der Situation wie auf einer Überlandfahrt mit einem Greyhound Bus ergibt.
Diese Zufallbekanntschaften sind es, die das Reisen so interessant und erstrebenswert macht.

Endlich am Schalter war das Weiterkommen für mich irgendwie zweitrangig geworden. Das Wohnzimmer Flughafen mit meinen neuen Bekannten war so vertraut geworden. Also dem armen Thai Angestellten meine Wünsche geäussert: den gleichen Flug wie gestern und heute am nächsten Tag. Dann war möglich und ich ganz froh, dass diesmal die Flüge auch bestätigt wurden! Bei den anderen lief es ähnlich, sie hatten auch Zeit.

Der Abend wurde dann noch viel besser, denn Raphaël machte den Vorschlag nach Frankfurt in den Tigerpalast zu flitzen und sich die Jubiläumsshow anzusehen. Nach etwas zögern war ich auch dabei und so gings nach dem Abendessen flugs mit Bahn und Taxi in die City, um eine wahnsinns-super Show zu sehen, die die ganze Situation so irreal werden lies. Der erste internationale Abend meiner Reise mit Sao aus Japan und Raphaël aus Luxemburg.



Hier noch ein paar Links dazu:

- Das Blog von Raphaël

- Der Tigerpalast


Auf nach Bangkok!

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Toller Start!
Entschleunigen habe ich mir irgendwie anders vorgestellt.

Nach der ganzen Aufregung beim Packen und Verabschieden war ich doch endlich froh am Flieger zu sein. Andi hat mich bestens dorthin begleitet und Eva war auf einmal auch noch da! Super Überraschung!
Eine sehr lange Schlange vor dem Check-In Schalter wurde beim Blick auf die Anzeigetafel prompt zur Bestätigung: Bangkok - Annuliert! Na prima.
Der Flughafen ist ein Dorf und die Gerüchteküche war sogleich am brodeln: ein LKW soll den Flieger auf dem Rollfeld gerammt haben. Na gut, jetzt hilft nur Warten.
Nach gelösten fünf (5) Stunden kam ich endlich an den Schalter und siehe da: Heute geht nix mehr. Es wird am nächsten Tag einen Ersatzflug geben und die Nacht wird im Sheraton Airport Hotel gleich gegenüber verbracht. Ein paar Gutscheine gabs auch noch dazu.
Mit meinen Schlangennachbarn Sara und Kevin also rüber ins Hotel und dort gabs gleich noch mehr Gutscheine: der Abend ist gerettet. Nach einem kleinen leckerem Buffet - mit Piccata von der Pute :-) - gings mit der immer größer werdenen Gruppe Gestrandeter wieder rüber in den Flughafen, denn es galt die Gutscheine auf den Kopf zu hauen. Das wurde dann ein richtig gemütlicher Abend mit vielen neuen Bekanntschaften.
Dann mal sehen was der nächste Tag bringt!

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