Sonntag, 24. Januar 2010
Goodbye Vietnam
Die Tage in Ho Chi Minh bringen nichts Zeilenfüllendes zusammen. Ein paar Tage Sight-seeing, ein paar Tage Regen, ein paar Tage durchhängen und so schnell ist eine Woche rum. Und auch schon wieder ein Monat.
Aber bevor es wirklich ans Abschied sagen geht, habe ich die kürzeste Verbindung nach Kampot in Kambodscha, gleich neben Sihanoukville gebucht. Und da muss ich doch mal sagen mit richtig gutem Service. Zuerst holt ein Taxi mich am Hotel ab, um mich zum Mai linh Express Office zu bringen, danach geht es mit einem kleinen Zubringer-Bus der Firma zum Busbahnhof. Und dort stehen sie, die Mercedes Sprinter und Ford Transits. Blitzeblank sauber und warten darauf endlich loszubrausen. Der Fahrer ist etwas brummig aber er ist ein wahrer 'Helldriver'. Mit einem Affenzahn jagt er unseren Transit durch das Mekong-Delta. Bei jeder Kanalbrücke oder Schlagloch hebt es uns 17! Passagiere aus den Sitzen. Den meisten scheint es nichts auszumachen, sie schlafen einfach weiter. Mir ist nicht nach Schlafen, ich möchte mehr von der Landschaft mitbekommen: Delta Rundfahrt inklusive.
Mit einem Mittagsstopp und einer Flussüberquerung auf einer Fähre dauerte die Fahrt nicht sieben Stunden wie angekündigt sondern nur sechs Stunden. Dem Fahrer sein Dank, denn noch eine Stunde länger und ich hätte die nächste Massage dem Mai linh Express in Rechnung gestellt ;-)
Nun war ich in Rach Gia gelandet, einem munteren Schmugglernest wie in der Reisebibel steht. Aber leider konnte ich dem Örtchen nichts abgewinnen. Na ja, zwei Stunden (mit Sonnenlicht) sind auch etwas wenig. Dafür gab es noch mal Abendessen vom Strassenimbiß und Frühstück im Strassenrestaurant. Vorallem Sonntag morgens um sieben! braust schon wieder die halbe Stadt auf ihren Mopeds durch die Strassen und die andere Hälfte sitzt beim Frühstück auf den immer zu kleinen Stühlen und immer zu niedrigen Tischen bei herzhafter Nudelsuppe mit Fleischeinlage. Ist dann auch klar wieso die so energiegeladen durch den Tagen hetzen ;-)
Wie es den Anschein hatte, hatte auch mein nächster Expressfahrer na Ha Tien ein gutes Süppchen zum Frühstück, denn auch er hat alles aus dem Bus herausgeholt. Und die Klima im Sprinter iss halt doch besser :-). Gute 100 Km in 90 Minuten, alle Achtung bei den Strassenverhältnissen in Vietnam!
Leider hat zum Schluß dann doch nochmal die Touri-Falle zuschnappen wollen, aber diesmal war ich gut gerüstet und mit mehr Vertrauen ausgestattet. Der Busbahnhof in Ha Tien liegt gut einen Kilometer Stadtauswärts. Wieso, weiss wieder kein Mensch. Und die Motobike-Schurken nutzen es schamlos aus. Müssen sie auch den der Wettbewerb ist gnadenlos. Wie au immer, auf meine Frage wo denn der Bus nach Kamboscha (Kampot) abfährt, kommt lediglich die Antwort, dass es keinen Bus dieser Art gäbe. Ich müsse mit dem Motorrad zur Grenze (8 Km, geht noch) und dann weitere zwei Stunden mit dem Motorad nach Kampot fahren. Das gefällt mir wieder überhaupt nicht, denn auf die nächste Frage, wer mich denn in die Stadt bringen könnte, kommt immer nur: es gibt keine direkten Bus, ich solle doch mit dem Motorrad fahren. Ein Monat Vietnam hat seine Wirkung nicht verfehlt. Hart bleiben und dagegen halten. Also Trolly bei Fuß und raus aus dem Bahnhof und einen anderen Fahrer finden, der mich ins Ortsinner bringt, denn dort soll es einen Direktbus nach Kamboland geben, so meine solide Auskunft in Ho Chi Minh City. Kaum spreche ich den nächsten Fahrer an, kommt einer der vorigen und auf einmal verstehen alle nur noch Bahnhof. Die wollen mich also hier nicht weglassen. Hmm, da kommt gerade einer von einer Fahrt zurück und ist noch nicht gebrieft. Mit einer kleine Notlüge, dass ich gerne einen Tag in der Stadt bleiben will, nimmt mich der Fahrer mit, natürllich nicht ohne mir während der Fahrt die Unterkunft seines Freundes anzupreisen. Diesmal verstehe ich nichts ;-)
Am Ziel überlege ich es mir doch nochmal und gehe erstmal zur Touri-Info, anstatt ins Hotel und der Fahrer verdreht die Augen. Ein Minute später weiss ich wieso. An der Touri-Info scheint sich jeder Nicht-Vietnamese eingefunden zu haben, umlungert von Motobike-Fahrern, die auf Beute lauern wie Kojoten. Sorry, aber der Wettbewerb hier ist gnadenlos. Auf den ersten Blick sehe ich das Plakat mit den Direkt-Bussen und Ja, alles richtig gemacht!
Der Rest ist gut organisiert und sehr kommod. Die Grenzübergänge könnten unterschiedlicher nicht sein. Vietnam:

Vietnam border

Durch das Niemandsland geht es zu Fuß, da bleibt Zeit für ein paar Fotos. Kambodscha:

Cambodia border

Keine zwei Stunden später bin ich dann in Kampot und geniese die Ruhe der Kleinstadt.

Das war es dann: Auf Wiedersehen Vietnam, bis zum nächsten Mal!

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 


Mittwoch, 20. Januar 2010
Kochen Teil 1: vietnamesisch
Meine Erkältung bin ich nach den faulen Tagen in Mui Ne und hier in Ho Chi Minh City immer noch nicht ganz los. Ein ziemlich hartnäckiger Schnupfen hat sich in mir breit gemacht, den ich mit heftigen Pillen aus der Apotheke nun besser im Griff habe. Genug um sich den Genüssen hinzugeben. Ausserdem regnet es hier nun den zweiten Tag :-(

Ein Kochkurs musste jetzt mal her. Auf zum Vietnam Cookery Center. Etwas überpreist, aber dafür waren wir nur zu dritt!
Ein 5-Gerichte-Menü stand auf dem Stundenplan. Das musste nicht nur zubereitet, sondern auch gleich verzehrt werden. Hmmmm:

1. Fresh spring rolls ( Goi cuon)
2. Sauteed chicken with ginger ( Ga kho gung)
3. Mustard leaves soup with minced pork ( Canh cai xanh thit bam)
4. Steamed rice with pandan leaves ( Com hap la dua)
5. (Dessert:) Corn pudding ( Che bap)

Um nicht so viel Zeit mit schälen und schnippeln zu vergeuden, hat die Schule schon einiges vorbereitet und sehr ordentlich auf den Kochtischen angeordnet.
Zuerst wurde der Dip für die Frühlingsrollen zu bereitet. Ein bisschen hiervon ein bisschen davon zweimal umrühren, noch etwas fürs Auge obendrauf und fertig ist der Dip. Zum Glück bekommen wir zum Schluß die Rezepte und können nochmal alles nachlesen. Dann sind die Rollen selbst dran und siehe da es ist gar nicht so schwer, wenn man es gezeigt bekommt. Und das Ergebnis konnte auch optisch überzeuegen:

My Spring Rolls

Doch bevor wir zubeissen konnten, musste erst noch das Huhn mariniert werden. Und dazu gehört reichlich Fischsoße. Unsere wurde aus Anchovys gebraut. Auch der Zucker kommt hier im Süden Vietnams nicht zu kurz, der Norden mags mehr salzig und für die Mitte darf es ruhig etwas schärfer sein.

Chicken

Für die Suppe mussten wir dann die Senfblätter und den Ingwer selbst kleinschneiden, aber das ist keine große Kunst. Wichtiger scheint hier die Reihenfolge der Zutaten und um authentisch zu wirken natürlich die richtigen Kochutensilien. Denn gedämpft und gekocht wurde mit Tontöfpen. Das läßt sich zuhause nur schwer nachvollziehen, wenn man nicht gerade einen Gasherd und die entsprechenden Töpfe hat.

Auf alle Fälle hat das Selbstgekochte lecker geschmeckt und obendrein gab es noch ein Zertifikat. Wie dahoim!

Certificate

Ein paar Bilder zur Erinnerung:

- Kochkurs in Bildern und ein kleiner Film

Dann noch Guten Appetit!

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 


Donnerstag, 14. Januar 2010
Nah Dran in Nha Trang
Die Nacht im Bus von Hoi An nach Nha Trang habe ich diesmal viel besser überstanden, da ich das Glück hatte der Erste im Bus zu sein und konnte mir einen für meine Länge adäquaten Platz sichern. Kleiner Nachteil: der Platz war direkt über der HInterachse, was bei den Strassen hier kein grosses Vergnügen ist. Aber immer hin konnte ich mich ausstrecken!

Nha Trang ist ziemlich weitläufig. Der Haputstrand ist gut und gerne 6 Km lang und zu Fuß echt eine Anstrengung. Da ich eh schon ziemlich ausgepowert war, habe ich mir für zwei Tage ein 'motobike' gemietet. So konnte ich die wenigen Sehenwürdigkeiten schnell erreichen und mal so richtig nah dran am vietnamesischen Verkehr sein.
Wenn man den Bogen raus hat, macht es viel Spaß. Das Wichtigste dabei ist einfach zu fahren und nicht anzuhalten. Zum Beispiel fährt man, wenn man aus einer Seitenstrasse auf eine Hauptstrasse nach links abbiegen will, einfach dem Gegenverkehr entgegen und arbeitet sich langsam nach rechts durch. Auf den rückwärtigen Verkehr bitte nicht so achtgeben, die müssen selbst aufpassen. Und ganz wichtig ist HUPEN. Am besten so oft wie möglich. Am besten jedesmal, wenn man ein anderes motobike überholt. Die wenigen Autos hupen sich so den Weg frei, denn bei so vielen Mopeds hier haben die echt das Nachsehen.
Aber das Hupen ist echt nervtötend. Selbst nach drei Wochen hier habe ich mich noch nicht daran gewöhnt. Manchmal hab ich mir gedacht: Jetzt so eine schöne laute Pressluft-Fanfare und den Buben mal ordentlich zurückgehupt, dass ihnen der Quatsch für die nächsten Wochen vergeht!
Ich freu mich schon auf Kambodscha wieder, da ist weniger Verkehr und dementsprechend viel weniger gehupt.

Wie gesagt gibt es nicht so viel historisches zu sehen. Vielmehr wird hier dem Sonnengott gehuldigt. Hier entstehen gerade mächtige Hotelbunker der großen Ketten. In ein paar Jahren ist es mit der Noch-Gemütlichkeit in Nha Trang vorbei. Hier und da wird es aber weiterhin schöne Ausblicke geben, z.B. vom Cham-Heiligtum THAP BA PONAGAR:

NhaTrang

Leider wurde am letzten Tag das Wetter etwas schlechter. Wolken zogen auf und Regen lag in der Luft.

Light

Wahrscheinlich habe ich mir beim Herumdüsen in diesem Wetter eine Erkältung eingefangen, die ich nun in Mui Ne auskurieren muss, bevor ich mein letztes Kapitel Vietnam in Ho Chi Minh City oder auch Sai Gon - wie es beliebt - aufschlagen kann. Schnief!

Übrigens: wer Kite Surfen will, sollte nach Mui Ne kommen. Hier ist das Mekka dafür und drum herum gibt es schöne ruhige Plätze zum chillen und erholen.


- Mehr und bessere Bilder zu Nha Trang gibt es -> hier <-

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Freitag, 8. Januar 2010
Kino muss sein!
Wie ich lese, bricht in good old germany die Kälte- und Schneewelle los. Da wird es doch mal wieder Zeit ins Kino zu gehen. Traditionell findet Mitte Januar zuhause doch das Max Ophüls Festival statt und ich kann nicht hin! Drum hab ich mir gedacht, gehste halt mal in Vietnam ins Kino.
Hoi An schien mir der richtige Ort zu sein und ein Kino haben sie auch. Eine Vorstellung am Tag, die darf ich nicht verpassen. Kurz nach sieben am sozialistischen Prachtbau mitten in der historischen Altstadt (Weltkulturerbe natürlich!) eingefunden und für 15000 Dong meine Eintrittskarte gelöst (der € steht z. Z. bei 26,6 kDong).
Die Proportionen des Innenraums sind ideal und die Leinwand schön groß. Die Holzsitzreihen sind nicht unbequem. Menschhapke erinnert sich vielleicht noch an das Kino in Santa Clara auf Kuba, so ähnlich :-)
Vor dem Hauptfilm gab es vietnamesischen Schmacht-Schlager in ohrenbetäubender Lautstärke aus einer krächzenden Monsterbox und gebeamtem Video. Hui, wenn der Ton nachher aus der Box kommt dann gute Nacht. Aber weit gefehlt. Punkt halb acht fängt der Flim an: keine Werbung und keine Vorschau. Ton klasse.
Doch da ist diese laute vietnamesische Stimme aus dem Off. Kristallklarer Klang und ebenso laut wie die Musik zuvor. Na ja, vielleicht eine Ansage, dass man nicht rauchen soll oder so. In Thailand im Kino spielen sie die Nationalhymne vor dem Film und alle müssen dazu aufstehen. War schon eine komische Sache.
Vor dem Kartenkauf habe ich mich artig erkundigt in welcher Sprache der Film denn ist und mir wurde Englisch versprochen. OK.
Dann geht es los und die ersten vietnamesischen Untertitel sind zu sehen. Alles klar, macht auch Sinn in diesem Land. Aber die laute Stimme ist immer noch da. Etwas nervig, denn die ersten Dialoge gehen völlig unter. Und dann macht es klick! Wie im vietnamesischen Fernsehen spricht hier eine monotone Stimme alle Dialoge. Hilfe! Bei genauem Hinsehen spricht der gute Mann die ganzen Untertitel und noch mehr. Die Originalstimmen sind nicht zu verstehen. Sch......
Es braucht eine Zeit bis ich mich daran gewöhne - so ziemlich den ganzen Film, aber so ist das hier eben. Und so ein Emmerich-Film kommt auch ganz gut ohne Dialoge aus. Bis 2012 bleibt ja genug Zeit um den Film nochmal zu sehen.

In diesem Sinn, viel Spaß beim nächsten Kinobesuch!

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 


Mit Mr. Vu auf Tour
Hue liegt so ziemlich in der Mitte von Vietnam, nicht weit entfernt von der ehemaligen entmilitarisierten Zone die seinerzeit das Land in Nord und Süd teilte. Südlich dieser Linie versuchten die Amerikaner und Südvietnamesen das Einsickern der Nordvietnamesen zu verhindern, was bekanntermassen nicht möglich war.
Bei Mr. Cu habe ich für meine private DMZ-Tour ein Auto samt Chauffeur gemietet, denn ich wollte so viel wie möglich sehen auf dieser 400 km langen Tour und dabei bestens informiert werden. Man kann das auch mit dem Bus machen, aber ich hatte keine Lust mehr auf Massenveranstaltung.
Morgens um sieben holte mich mein Fahrer Khanh im Hotel ab. Ohne Umwege gings direkt nach Dong Ha, um meinen Guide abzuholen. Mr. Cu hat mir Mr. Vu gebucht, der mich wirklich super durch den Tag geführt und sehr umfangreich informiert hat.
Mit Mr. Vu ging es dann nach Osten entlang des Highway No. 9 Richtung Laos. Vorbei an den damals wichtigen Stützpunkten wie Camp Carrol und Rockpile kreuzten wir mehrmals den Ho Chi Minh Pfad (der nun zu richtgen Landstrassen ausgebaut wird) um schliesslich die Combat Base Khe Sanh bzw. was von ihr übrig geblieben ist zu besichtigen. Mr. Vu konnte zu allen Orten die geschichtlichen Hintergründe liefern. Für mich war das alles sehr hilfreich um mein Halbwissen über den Vietnamkrieg oder besser Amerikanischen Krieg wie er in Vietnam genannt wird zu vervollständigen.
Beeindruckend war auch die Landschaft, die sich entlang des Highway No. 9 zieht. Da fällt es einem schwer sich vorzustellen, dass hier vor über 40 Jahren der Boden durch Bombem förmlich durchgepflügt wurde. Mr. Vu hatte zahlreiche Fotos dabei, die eine gute Vorstellung von damals ermöglichten.
Khe Sanh ist nicht nur ein Ort oder die damalige Basis, es ist vielmehr das Bild das die Welt von diesem Krieg im Kopf hat und das den Sommer 1968 mit seinen Studentenprotesten beeinflusst hat und schlussendlich auch der Wendepunkt in dieser Auseinandersetzung war.

Auf dem Rückweg mussten wir uns erst einmal in einem Strassenrestaurant stärken. Lecker Essen und im Gegensatz zum Norden Vietnams auch wieder schärfer.

Mr. Vu

Ein paar hundert Meter von unserem Restaurant lag mit Doc Mieu die nördlichste Artelleriestellung der Amerikaner, die zusammen mit der Con Thien Basis weiter östlich die McNamara Linie bildete. Vergleichbar vielleicht mit der Maginot-Linie. Aber geholfen hat sie auch nicht.
Nachdem wir am Vormittag nach Westen und wieder zurück gefahren waren, ging es am Nachmittag nach Norden direkt in die ehemalige entmilitarisierte Zone. Erste Station war der Nationalfriedhof für die Gefallenen der Gruppe 559. Die Ausmaße dieser Gedenkstätte mit ca. 10000 Gefallenen kann man gut mit denen der Alliierten in der Normandie vergleichen.
Danach ging es zur Hien Luong Brücke. Diese Brücke über den Ben Hai Fluss markierte nicht nur die physische Grenze sondern auch vielmehr die ideologische Grenze zwischen Nord und Süd. Hier lieferten sie sich u.a. richtige Propaganda-Duelle mit überdimensionalen Lautsprecheranlagen.
Zum Abschluß des Tages ging es unter die Erde. In der Provinz Vinh Linh noerdlich der DMZ gab es sehr viele Tunnelanlagen. Die Menschen mussten irgendwie den monatelangen Bombardements der Amerikaner ausweichen. Die Tunnelanlage von Vinh Moc ist eine der letzten begehbaren. Sie liegt direkt am Meer und beherbergte ueber 60 Familien. Auf drei Ebenen umfasst sie ca. 2,8 Km. Auf der untersten Ebene (23 m) gibt es Ausgänge zum Meer, die genutzt wurden um eine nahe gelegene Insel zu versorgen.

Auf dem Rueckweg nach Hue haben wir Mr. Vu wieder in Dang Ho abgesetzt und noch einen kleinen Stop in Quang Tri eingelegt, da es schon langsam dunkel wurde und wir noch eine gute Stunde bis nach Hue vor uns hatten. In der Stadt stehen heute noch Ruinen, die von den Kaempfen damals zeugen.

Alles in allem ein sehr spannender Ausflug!


Zum Nachlesen:

Schlacht um Khe Sanh

Die Tunnel von Vinh Moc

Die Website von Mr.Vu


Tip: Einfach mal die Seiten bei Wiki auf englisch lesen. Sind oft ausführlicher!

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 


Donnerstag, 7. Januar 2010
Auf in die zweite Halbzeit
Nach dem etwas zu starken Pausentee gings am Neujahrsabend per Nachtbus ab nach Süden. Auf in die zweite Halbzeit!
Dass die Liegeplätze für Vietnamesen entwickelt wurden und nicht für Unsereins ging mir schnell auf. Aber die 12 Stunden Fahrtzeit hab ich ganz gut überstanden. Den Rest haben die ABC-Pflaster erledigen müssen. Da ja nicht so viel mit Schlafen war, habe ich ein Stündchen vorne neben dem Fahrer verbracht. Die Adrenalinschübe haben den Rest Müdigkeit auch noch ausgelöscht!

Night Bus to Hue

Den darauffolgenden Tag habe ich in einer Art Jet-lag verbracht. Sylvester und dann Nachtbus, da brauch' ich einfach eine Dusche und meinen Schönheitsschlaf :-))

Frisch erholt ging es dann in Hue ans Werk. Zur Abwechslung gab es wieder Sightseeing satt. In und um Hue herum gibt es allerhand zu sehen, weshalb ich mich diesmal gegen Plattfüße und für Boot, Bus und Rad entschieden habe.
Erfreuliches gibt es auch vom Verhehr zu berichten: er ist deutlich entspannter. Besonders im alten Teil von Hue in der Zitadelle lässt es sich sehr gemütlich radeln. Überhaupt ist Hue sehr gemütlich angelegt, wenn nicht dauernd die Motobike/Cyclo-Taxi-Buben nerven würden. Selbst als ich auf dem Fahrrad daher kam, wollte mir doch einer hartnäckig eine Rikschafahrt (Cyclo) andrehen. Wenn es dunkel wird, werden die Angebote auf nicht jugendfrei ausgeweitet. Sehr nervig!

Aber zurück zu Hue und Umgebung. Um mir die Sache einfach zu machen, habe ich für 5 $ eine Tagestour gebucht. Per Boot und Bus haben wir von acht bis fünf all die wichtigen Sehenswürdigkeiten abgeklappert: die Thien Mu Pagode und den Hon Chen Tempel, die Grabstätten von Minh Mang, Khai Dinh und Tu Doc. Effizienter geht es nicht. Am besten hat mir die Grabanlage des Kaisers Minh Mang gefallen. Bei plötzlichem Regen hatte die ganze Anlage einen gewissen Indian Jones Charakter.
Am nächsten Tag habe ich dann die Altstadt mit dem Rad erkundet und das war richtig gut. Mr. Cu vom Mandarin Café hat eine schöne Tour beschrieben, die als Grundlage ideal war. Fotos schenk ich mir an dieser Stelle. Schaut Euch die Links unten an.

Für meine letzten vollen Tag in Hue habe ich mir dann noch einen Luxus gegönnt, dazu aber mehr beim nächsten Mal.


Klicksch Du hier:

- Mehr zu Hue

- Mr. Cu und das Mandarin Café


Bemerkung: Da die vietnamesische Schreibweise von Namen mit meiner Tastatur nicht darstellbar ist, verzichte ich darauf. Ist wahrscheinlich auch lesbarer.

Permalink (2 Kommentare)   Kommentieren

 


Donnerstag, 31. Dezember 2009
Zu Besuch bei Familie Phạm
Die letzte Woche war recht turbulent. Nachdem ich meinen Ausflug in die Ha Long Bucht und meine Weiterreise nach Hue am Morgen des 2. Weihnachtsfeiertags organisiert hatte, wurde ich ziemlich überraschend von Thêm eingeladen ihr Elternhaus zu besuchen. Ups, was sollte ich nun machen? Wir kannten uns erst seit ein paar Museumsbesuchen und alles war schon gebucht. Ich lehnte natürlich vielmals dankend ab.
Auf der Fahrt nach Ha Long und auf dem Boot hatte ich genug Zeit die Absage zu bereuen. Ich bin hier unterwegs um Land und Leute kennen zu lernen und nicht um von Ort zu Ort zu rasen. Wieso nutze ich nicht die Freiheit, die ich hier habe? Aber leidig darüber nachzudenken: Chance verpasst!
Noch nicht ganz.
Wir blieben per SMS in Kontakt und als ich auf der Rückfahrt war, frage mich Thêm, ob wir uns nochmal treffen könnten. Na klar, wieso nicht. Ich hatte eineinhalb Stunden Zeit nach meiner Rückkehr, bevor ich mit dem Nachtbus nach Süden weiter musste.
Zurück in Hanoi fragte mich Thêm, ob denn mein Zeitplan nicht abzuändern sei. Sie würde sich sehr freuen mich zu ihren Eltern einzuladen und die würden sich sicherlich auch freuen einen Ausländer in ihrem Haus zu beherbergen, auch wenn sie im Moment noch nichts davon wissen! Hm, ersteinmal mit meinem Hotel telefonieren, denn die haben alles für mich arrangiert: Busfahrt verschieben, Hotel umbuchen und für Sylvester - wenn, dann bleibe ich auch gleich bis Neujahr hier - ein Zimmer besorgen. Alles machbar sagt mein Hotel! Prima!
Ich habe nicht nur einmal nachgefragt, ob es denn wirklich OK ist, wenn sie mit einem doppelt so altem Fremden zuhause auftaucht. Das sei überhaupt kein Problem war immer die Antwort. Nun, dann konnte ich die Einladung nur noch annehmen und abends noch schnell ein Gastgeschenk besorgen. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag, um morgens um neun die zweistündige Busfahrt in die Nachbarprovinz Hung Yen anzutreten.

Das Wetter lies wirklich zu wünschen übrig. Nieselregen hatte die Strassen in schmierige Pisten verwandelt. Die Sonne war seit Tagen nicht mehr zu sehen. Es war frisch aber nicht kalt. Richtiges Schmuddelwetter, das alles trist erscheinen läßt.
Die Fahrt verging wie im Flug; es gab viel zu erzählen. Von Hung Yen Stadt ging es mit dem Taxi vorbei an etlichen Baustellen nochmals ein paar Kilometer bis zu unserem Ziel.
Ein bißchen aufgeregt war ich natürlich schon. Klappt das auch mit der Verständigung wenn die Eltern nur vietnamesisch sprechen? Wie ist das mit der Etikette? Und so weiter.

Der Empfang bei der Ankunft war dann sehr freundlich und völlig unkompliziert. Danach betraten wir das Haus und befanden uns gleich im Wohnzimmer, das auch gleichzeitig Herrn Phạm als Geschäftsraum dient. Herr Phạm ist selbständig und repariert Fernseher und Musikanlagen.
Bei ein paar Tässchen grünem Tee - natürlich aus Vietnam - werden die ersten Fragen gestellt und Thêm darf übersetzen, jedoch bei den politischen Fragen ihres Vaters muß sie passen, da ihr die Vokabeln fehlen. Zwischendurch kommt auch schon mal ein Kunde der Dies oder Jenes benötigt. Und dann folgt schon das Mittagessen, denn auch hier gilt: um 12 gebt gess! Und wie es so üblich ist, wird reichlich aufgetischt was Hof und Garten hergeben und der Gast muss ordentlich zulangen! Hinter dem Haus ist ein großer Gemüsegarten, in dem alles wächst was die Familie für ihre Küche benötigt. Hühner haben die Phạms auch und dazu zwei Hunde und eine Katze. Auch ein Vetter ist beim Mittagessen dabei. Thêm nennt ihn Bruder, wie alle ihre Cousins und Cousinen von denen sie wahrlich eine Menge hat. Sie erklärt mir, daß ihre Eltern zusammen 15 Geschwister haben und diese jeweils auch wieder zwei bis drei Kinder haben. In Kriegszeiten brauchte das Volk einfach mehr Menschen sagt sie.
Nach dem üppigen Mittagessen mit Bierchen ist dann ein Mittagsschläfchen angesagt, das sei üblich. Ist auch verständlich, denn die Vietnamesen beginnen ihren Tag früh. Also erstmal lang machen und ein wenig ausruhen.
Den Nachmittag verbringen wir mit Bilder gucken. Das Wetter lädt nicht zum Spazieren ein und die wenigen Nachbarn hier draussen verdrehen sie eh nur den Kopf nach mir meint Thêm. Die Zeit verfliegt wieder und das Abendessen ist nicht weniger reichlich als das Mittagessen. Und ich darf mich beim Essen natürlich wieder nicht zurückhalten. Als Belohnung gibt es auch einen starken Ginseng-Schnapps, den sie hier aber Wein nennen. Frau Phạm kocht wirklich ausgezeichnet und überhaupt nicht scharf. Von den vielen Schalen und Tellern mit den Gerichten wird einfach mit den Stäbchen so viel man will in sein eigenes kleines Schälchen genommen. Bitte nicht vergessen die Hühnerstücke in die Soße zu tunken.
Ich bekomme auch extra Ingwer dazu, weil er mir so gut schmeckt.
Das Unterhalten gestaltet sich aber etwas schwierig und so richtig locker wird es erst nach dem Frühstück am nächsten Morgen.

Breakfast@Pham

Herr Phạm zeigt mir seine Uniform und seine Orden und zieht noch schnell Hemd und Kravatte dazu an, bevor ich ein paar Fotos machen kann. Er ist sichtlich stolz und das zurecht, denn er kann wirklich stolz auf sich und seine Tochter sein!

DienUniform

Eine wirklich gastfreundliche Familie, die es mir ermöglicht hat einen Blick auf das ganz normale Leben in Vietnam zu werfen.

Thêm begleitet mich zurück nach Hanoi. Die Innenstadt gleicht einem Chaos, denn die Stadt fängt an sich selbst zu feiern. Da nächstes Jahr die 1000-Jahr Feier ansteht (10.10.2010!) wird schon mal reingefeiert. Mit vielen Blumen und Pflanzen werden Szenen aus dem Leben und der Geschichte Hanois dargestellt.

Ich lade Thêm noch auf eine Pizza ein, ihre erste! Danach trennen sich unsere Wege wieder und ich muss nun wieder alleine meine Reise fortsetzen, aber mit einer Menge mehr Wissen über das Land Vietnam, seine Kultur und seine Menschen. Vielen Dank Thêm!


Mehr Bilder:

- Bei Familie Phạm und zurück in Hanoi auf dem Blumenfestival

Permalink (4 Kommentare)   Kommentieren

 


Dienstag, 29. Dezember 2009
Kleiner Ausflug an die Küste
Um wieder frische Luft zu atmen, habe ich mich entschlossen einen kleinen Ausflug an die Küste zu machen.
Die Bucht von Ha Long bildet dafür das perfekte Panorama. Mit 1969 (!) Kalksteininseln und -inselchen sowie sicherlich ebensovielen Booten ;-) hat sie sich einen Platz als UNESCO Weltkulturerbe ergattert.

Ha Long Bay

Die Fahrt durch diese Landschaft war sehr schön, aber leider etwas zu kühl für meinen sonnenverwöhnten Körper. Zum ersten Mal brauchte ich eine richtig dicke Bettdecke. Auch die Sicht lies zu wünschen übrig, aber trotzdem konnten die teilweise skurrilen Gebilde nicht nur von aussen sondern auch von innen überzeugen.

Hang Sung Sot

Ein wenig Wehmut lag auch in der Luft nach den prima letzten Tagen in Hanoi. Die Fahrt nach Hué und das nächste Hotel waren schon gebucht, aber wie es der Zufall will, kann sich alles in Minuten ändern. Wie dem auch sei, ich bin Sylvester in Hanoi und werde ab 2. Jänner in Hué sein! Äh, ohne Gewähr.

Es bleibt spannend, mehr beim nächsten Mal.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Sonntag, 27. Dezember 2009
Die Nudelsuppe macht's
Trotz dem ganzen Stress auf den Strassen von Hanoi kann ich nach den vier Tagen in der Stadt ein versöhnliches Resumée ziehen.
Der erste Tag war abgehakt. Der Zweite fing ganz ähnlich an, aber dann habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass es neben den Abrippern auch super nette Menschen hier gibt. Eine Nudelsuppe brachte die Wende! Auf der Suche nach etwas Essbarem führte mich der Zufall an eine Strassenecke, an der Nudelsuppe angeboten wurde. Nach der Nerverei, dachte ich mir 'Warum nicht einfach hinsetzen und schauen was passiert?'. Und was soll ich sagen: die Suppe war lecker und das erste freundliche Gespräch hatte ich auch geführt. Ein paar Brocken Englisch und der Versuch vietnamesisch zu sprechen war ein schönes Erlebnis.
Danach wurde es nur noch besser. Ich habe meinen Vorsatz die Stadt zu Fuß zu erkunden aufgegeben und mich in die Hände der Motorrad-Taxis gegeben. Auf dem Motorrad ist der chaotische Verkehr viel erträglicher.
Der Besuch des Literaturtempels und des Museums der schönen Künste konnte nicht besser sein. Ab hier hatte Hanoi mit Thêm ein Gesicht bekommen und war nicht mehr nur chaotischer Strassenlärm. Ein Spaziergang über den Nachtmarkt war auf einmal sehr entspannend. Der Weihnachtsskype mit der Famile ein Vergnügen.

Den Abschluß bildete heute der Besuch des Ethnologie Museums. Drei Stunden sind zu wenig für dieses wirklich sehr interessante und gut gegliederte Museum. Selbst ein paar Tage wären zu wenig, um mehr über die 54 ethnischen Gruppen, die hier leben, zu erfahren.

EthnoMuseum

Vorbei an Hang Ngang 48, wo Onkel Ho im August 1945 die Unabhägigkeitserklärung schrieb. Danach eine holprige Busfahrt nach Bat Trang, um die örtliches Töpferkunst zu bestaunen. Ein Muss, um die Stadt auch mal von aussen zu sehen. Wenn ich nicht so lange noch unterwegs wäre, hätte ich das eine oder andere sicherlich günstig erstanden.

Morgen geht es ans Meer: die Halong Bucht wartet für eine Nacht. Mal sehen, ob das Wetter mitspielt. Danach geht es weiter nach Süden in die alte Hauptsadt von Vietnam. Dort werde ich aller Voraussicht nach das neue Jahr einläuten.

Guten Rutsch!


Zum Nachlesen:

- Wissenswertes über Hanoi

- Vietnam Fine Arts Museum

- Vietnam Museum of Ethnology

Permalink (2 Kommentare)   Kommentieren

 


Donnerstag, 24. Dezember 2009
Weihnachtsstress in Hanoi
Christmas

Ich hoffe, dass es nur am Datum liegt, denn die Stadt stresst total.
Beim Spazieren um den Hoan Kiem See werde ich alle 10 Meter angesprochen, ob ich nicht dies oder das haben will; es sei doch chlismas! Jeder Augenkontakt führt zur Geschäftsanbahnung. Langsam bin ich genervt!
Ab ins Revolutionsmuseum, auspannen. 100 Jahre Kampf gegen Aggressoren sind mir heute ein wenig zu viel. Zeit zum Shoppen!
Die Straßen sind übervoll mit Mopeds, als würde hier der Hanoi Moped-Marathon stattfinden. Früher war es ein Spiel bei fliessendem Verkehr über eine breite Straße zu gehen. Hier ist es ein Muss. Ich geh kaputt!
Bei meinem Hotel um die Ecke ist die Kathedrale St. Joseph. Hier haben sie ein Krippenspiel aufgebaut. Alle strömen mit ihren Mopeds da hin. Ich krieg' gleich keine Luft mehr!
Es ist noch zu früh um sich dem Geschehen zu entziehen. Schräg gegenüber ist ein Pizzapastaburger Laden. Ich will nur runter von der Straße und wieder durchatmen. Schnell rein!
Die Pizza Salamiolivenanchovi bestell' ich gegen meine Gewohnheit mit dickem Boden. Leider ist zu viel Mozzarella drauf. Ich platz gleich!
Jetzt noch rüberrollen ins Hotel und schaun was auf HBO läuft. Der Grinch, wer hätt's gedacht - Gute Nacht!

Fröhliche Weihnachten!

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren